PROTOMARTYR – relatives in descent (LP Vinyl)
Sämtliche Platten der Detroiter Postpunker haben mindestens eine Sache gemeinsam: es sind Alben, die ihren Hörer nicht anspringen, sich nicht anbiedern oder aufdrängen. Die Protos schaffen es ein ums andere Mal sich auf eine gewisse subtile Art und Weise Gehör zu verschaffen und ihre Alben wachsen derweil enorm, je mehr man sich mit ihnen beschäftigt. Ihr vierter Longplayer ist da keine Ausnahme. Obwohl er nicht gerade als Konzeptalbum zu verstehen ist, drehen sich die 12 neuen Nummern um ein variantenreiches, aber immer wiederkehrendes Kernthema: die unbekannte Natur der Wahrheit. Der Sound ist dabei geprägt vom eigens kultivierten Stoizismus, wirkt stellenweise aber auch melodiöser als zuletzt wenn beispielsweise ein Violinensatz über die getriebenen, aber eingängigen Hooks schwirrt. In einer Zeit in der es immer schwieriger wird zu wissen was wahr ist, was fake, was man glauben kann oder glauben soll, pendeln die Stücke zwischen Resignation, Wut und der Suche nach Werten, zeigen sich immer wieder politisch und hadern dabei mit sich selbst und ihrer Umwelt. * Domino