SHORES – leavening (LP Vinyl)
Es gab eine ganze Dekade, in der Louisville, Kentucky und Chicago, Illinois quasi das Mekka und Medina des Sad-Rock/Slowcore waren. Damals, in den späten 90ern, als in der Post-Slint/Post-Codeine-Phase Bands wie Shipping News, June Of 44, Bedhead oder Low einen Meilenstein nach dem anderen aufnahmen (siehe -> Quarterstick Records, -> Touch&Go), und Mark Kozelek die Häuser noch rot anstrich. Dann war lange nichts, nur wenige Bands pflegten diese zugegebenermaßen etwas spröde, unsexy Spielart des Gitarren-Indie-Kosmos, doch nicht erst mit dem Wiederaufleben von z.B. Codeine zeigt sich deren Beständigkeit und Zeitlosigkeit. Shores aus Grand Rapids schaffen zwei erstaunliche Dinge: Sie sind eine der wenigen Bands, die den damaligen Vorreitern heute wieder das Wasser reichen können. Und: Sie versetzen das Sadrock/Slowcore-Schema auf ihrem bereits dritten Album mit einem Hauch Pop-Appeal, und das funktioniert ganz hervorragend. Über 8 Songs hinweg erspielen sie eine fantastisch introvertierte, komplexe aber nie deprimierende Stimmung, und wenn man´s nicht besser wüsste könnte man meinen, ein Rotwein-beseelter Bob Weston, oder zumindest die Kadane Brüder hätten ihre Finger im Spiel. Kommt auf limitiertem farbigen Vinyl, und zeigt, dass No Idea nicht nur ein Händchen für bärtige Lagerfeuer-Rumpelstilzchen, sondern auch für "erwachsene" Musik hat. Wahnsinn * No Idea.
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