SOMETIMES WITH OTHERS – nous (LP Vinyl)
Ein letzter Drink an einem dieser faulen Tage im April. Eine leichte Schwere liegt im Raum. Ein elektrisches Kammerorchester spielt Melodien voller Geheimnisse. Düster dissonante Musik für Nighthawks von einer traurigen Ernsthaftigkeit, die kaum noch in diese alberne Zeit passt, die uns so gnadenlos umgibt. Die musikalischen Einflüsse verschmelzen zu einem Sound Noir, der von Gitarristin Mika Bajinski's zeitlos gletscherschmelzender Stimme getragen wird. Mit Cellistin Marie-Claire Schlameus, Kontrabassist Yoyo Röhm (Mick Harvey Band/Martin Dean) und Kristof Hahn (Swans/Pere Ubu) an der Lap Steel Gitarre steht Bajinski dabei einer Band vor, die selbstbewusst auf reichlich Erfahrung verweisen kann und als interessanteste neue Band gelten sollte, die sich zur Zeit im Berliner Sumpf zu bewegen wagt. "Nous", die Debut LP (Grand Chess Records) von Sometimes With Others, ist eine gut gereifte Mischung aus klassischer Instrumentierung und Experimental-Einlagen mit Liebe zum Effekt, die große Vergleiche nicht zu scheuen braucht. Sometimes with Others sind dabei komplexer und zugleich offener als ihre wortkargen Kollegen von Bohren & der Club of Gore und ein Vergleich von Bajinski's sonorer Stimme, mit der von Nico ist fast schon zu offensichtlich. Solche Vergleiche zerschellen allerdings schnell am einprägsam eigenständigen Sound von Sometimes with Others, die den Creatures of the Night noch so manchen Sonnenaufgang versüßen werden. Ein Soundtrack für alle Freunde der Nacht, die Einsamkeit im Hotelzimmer, das Starren auf den Kühlschrank und das tägliche Warten auf die Dunkelheit. Ihre erste LP erscheint mit Gastmusiker Larry Mullins (u.a. Iggy and The Stooges, Nick Cave an the Bad Seeds) an Schlagzeug und Perkussion, live aufgenommen unter der Leitung von Ingo Krauss und Yoyo Röhm (Arrangement, Produktion) im Candy Bomber Studio Berlin. *Grand Chess