STEFANIE SCHRANK – unter der haut eine überhitzte fabrik (CD)
Der sophisticated Pop des Debut-Solo-Albums der Bassistin der Kölner Band Locas In Love bewegt sich in Zwischenräumen und Grauzonen und setzt sich aus den Sounds analoger Synthesizer und eckig-eleganter Grooves zusammen, eingespielt und aufgenommen mit dem Düsseldorfer Elektromusiker Lucas Croon (Stabil Elite, Bar). Zwischen New Wave-Bass, motorischen und entrückten Beats und Synthiesounds von super-konkreter Klarheit und doch ebenso rauschhaft und dreamy, in schleppenden Tempi entsteht eine dunkle Klanglandschaft, in der Stefanie in Texten voller surrealer und surrealistischer Momente eine sehr persönliche Bestandsaufnahme von Zukunft, Körper, Neoliberalismus, Patriarchat und Depression abgibt. Die Lyrics sind visuell und assoziativ, ein automatisches Schreiben, das an Sprache genauso aufgrund ihres Eigenklanges und ihrer bildgenerierenden Qualität interessiert ist. Abgründe, Humor und Leichtigkeit schließen sich nie aus bei diesem seltsamen Ansatz, der entfernt auch an Barbara Morgenstern und Lali Puna erinnert. Mal unterkühlt, mal überbordend, stets überraschend und eigensinnig, gipfeln die Songs mal im großen Refrain und fallen oft auch unaufgelöst in eine unwiderstehliche Rätselhaftigkeit. *Staatsakt
