THE DEAD SOUTH – illusion & doubt (CD)
Saskatchewan ist in etwa so, wie es klingt: eine Prärieprovinz in Kanada. Knapp doppelt so groß wie Deutschland leben in dieser rauen Region nicht mal eine Million Menschen. Viel Natur. Viel Ruhe. Und viel Zeit, um die Ruhe mit naturbelassenen Klängen zu füllen. Das von dort stammende Quartett zeigte schon mit seinem Erstling "Good Company", dass es alles andere als eine Band von Hinterwäldlern ist. Die vier behüteten, haarigen, bärtigen Kerle um Sänger Nate Hilts verpassten Genres wie Folk, Bluegrass oder Alternative-Country reichlich frischen Wind. Mit Wucht, Witz und einer recht respektlosen Art, Worte in Töne zu verpacken. Das Instrumentarium bleibt dabei bewusst spartanisch: Gitarren, Cello, Banjo, Kick Drum, Mandoline - ein akustisches Fundament für fulminante Lead-Vocals und Harmonie-Gesänge. War das erste Album ein Versprechen, lösen sie es mit ihrem neuen Werk "Illusion & Doubt" endgültig ein. Keine Frage, der Vierer aus der Prärie ist gereift. Zur überbordenden Energie und Spielfreude gesellen sich jetzt auch clevere Harmoniewendungen, großartig virtuose Instrumentaleinlagen und - ab und an - überraschend eingängige Melodien. Zahm sind Hills & Co. aber deshalb noch längst nicht. Im Gegenteil: "Wir stehen einer Punk-Folk-Band wie den Pogues garantiert musikalisch näher als einer Bluegrass-Lady", findet Hilts - und behält eindrucksvoll recht! *Devil Duck