THEES UHLMANN – # 2 (CD, LP Vinyl)
Limitierter rot-weiss marbled Vinyl-Repress. Wir - und Ihr - kennen ihn schon, seitdem er so 'klein' war .... Jetzt ist er richtig groß - "Mann was bist Du gewachsen". Sein zweites Soloalbum nach unzähligen Tomte-Platten betoniert ihn in die deutsche Musikgeschichte, falls er da nicht eh´ schon ein Standbild hatte. Das Wort 'Liedermacher' hat in Deutschland etwas kleines, exklusiv für wenige, immer mit dem Fingerzeig oder eben Kleinkunst; und auf keinen Fall darf es Schlager sein, oder für die Masse hörbar .... in den USA kann das ohne Problem zusammenkommen, Aussagen + Rock fürs Volk (Songwriter). In Frankreich war das nie ein Probnelm (Chansonnier) und Thees macht es für uns jetzt auch möglich. Ein großer Geschichtenerzähler, der uns zum Schmunzeln und Mitfühlen anregt, der bekanntes auf den Punkt bringt und lyrische Bilder entwirft die wirken. Ob er über den Alten, durch seine Biographie determinierten SPD-Mann spricht, eine Hommage an Wien schreibt, das Durch-die-Nacht-ziehen besingt oder anhand eines Datums Geschichte verstehbar macht - es fesselt. Dabei ist es weder altklug noch naiv, es sind die Spannungsfelder die begeistern (Stadt-Land, Krieg-Frieden, Nähe-Distanz): Er singt, was wir denken - nur besser formuliert. Die Musik ist dabei kein Zierrat, sie ist voll und mit Verve - kreativ und weit ausholend bedient sich Uhlmann ebenso des Bar-Painos wie der Rockgitarre, der Sha-La-la Chöre wie der New Wave Klänge; natürlich alles geschmeidig und gefällig, aber objektiv gesehen einfach verdammt gut (Ist ja auch lang genug dabei!), er kann Hymnen schreiben und Kleinode fabrizieren, Power Pop neben Schlafliedern, und seine Musik funktioniert im Stadion genauso wie in der Eckkneipe, toll. Licht und Explosion sind ein roter Faden und hier könnte der Musikpresse auch ein Licht aufgehen - auch deutsche Liedermacher können ohne Fingerzeig und Lagerfeuer funktionieren, für alle. Und das weiter auf seinem Label, ach, dass macht ihn auch noch so sympathisch für uns Nerds ..... Ja, ja, der B. Springsteen Vergleich wird in den Feuilletons fallen - zu Recht, Thees hat's verdient. *Grand Hotel van Cleef