TOTAL – jede nacht derselbe traum (12" Vinyl)
Repress. Eine der seltensten und gleichzeitig am besten aufgenommenen, unabhängig veröffentlichten deutschen New-Wave-Singles der Geschichte. Ende 1983 fand ein entscheidendes Treffen zwischen Total und CBS Records in einer Hotellobby in Frankfurt statt. Die gesamte Band war anwesend, ebenso wie der angesehene NDW-Manager Jim Rakete, der Nena zu nationalem und internationalem Ruhm verholfen hatte. Auch die A&R-Vertreter von CBS waren anwesend. An diesem Tag bot sich für Total die Gelegenheit, einen Plattenvertrag mit CBS abzuschließen. Da sie jedoch bis dahin nur den Titelsong aufgenommen hatten, gerieten die Verhandlungen ins Stocken. CBS bestand auf einem vollständigen Album statt einer einzelnen Single. Schließlich beschloss die Band, im Januar 1984 eine limitierte 7"-Auflage von ‚Jede Nacht derselbe Traum‘ unter Günther Mannschrecks Label Schreckschuss unabhängig zu veröffentlichen. Diese Vinyl-Kopien wurden zur Währung der Band, um Plattenverträge und Werbeaussichten zu verfolgen. Trotz des Potenzials, kommerziellen Erfolg zu erzielen und im Radio gespielt zu werden, verschwanden der Song und das „Total“-Projekt allmählich aus der Musiklandschaft. Bedauerlicherweise haben nur wenige Vinyl-Kopien die Zeit überdauert. Dieser „Heilige Gral“ der NDW mag bei ernsthaften Vinylsammlern für so manchen Traum gesorgt haben, denn bis heute wurde keine einzige physische Kopie auf Plattformen wie eBay oder Discogs zum Verkauf angeboten. Interessanterweise hat Maisenbacher sogar ein Angebot von über 400 Euro für ein Originalexemplar erhalten, konnte die Anfrage aber leider nicht erfüllen, da er selbst nur ein einziges Exemplar besitzt. Der Song selbst ist eine Fusion verschiedener Musikstile. Er wurde mit dem Oberheim OB8-System, komplett mit dem DMX-Drumcomputer und einer Bassline, die aus einem Jupiter 8-Keyboard gewebt wurde, produziert und hatte einen Groove, der an den New Yorker Electro-Hip-Hop-Sound in „The Message“ erinnerte und sich von typischen deutschen New-Wave-Produktionen abhob. Zusätzlich wurde ein Korg Polysix integriert und Gitarreneffekte wurden geschichtet, um das ansteckende Synthie-Pop-Instrumental zu vollenden. Die neue Sängerin der Band, Andrea Ströbel, legte eine makellose Gesangsschicht, die den Song in eine geradlinige NDW-Richtung lenkte und ihm eine Resonanz verlieh, die sicherlich beim Mainstream- und Radiopublikum Anklang fand. Um eine B-Seite für die Original-Vinyl-Single zu vervollständigen, wurde der legendäre, hochmoderne L480 Lexicon Reverb verwendet. Im experimentelleren „Maxi Mix“, der heute als „Dub Mix“ bekannt ist, manipulierte Mannschreck die Maschine fachmännisch. Das Ergebnis ist ein historisches Beispiel für unglaubliche Studioarbeit und die Spitzentechnologie der 80er Jahre. Für die neue 12"-Veröffentlichung hat Mannschreck einen alternativen Mix des Songs auf den Originalbändern ausgegraben, der eine markante Einleitung, einen Break und spannende Bearbeitungen enthält. Darüber hinaus hat uns DJ Friction, der an der Übertragung und dem Mastering für die Veröffentlichung mitgewirkt hat, mit einem hervorragenden Edit verwöhnt, der alle Versionen des Songs geschickt miteinander verschmilzt und dabei ein paar zusätzliche Bassline-Groove-Elemente einbaut. Das fesselnde Cover der Neuauflage stellt die Sängerin Andrea Ströbel in den Mittelpunkt, die entschlossen dreinblickt. Eine Hand streckt sich aus, um ihr Hemd zu greifen und sie herunterzuziehen. Als Symbol für das Thema des Liedes verkörpert es den beunruhigenden Traum, der durch den Text vermittelt wird – doch sie widersetzt sich standhaft. *The Outer Edge
