WIRE – nocturnal koreans (CD)
Auch wenn die Album-DNA unverkennbar ist und sich in ihrer Stimmung und ihrer Ästhetik an die letzten Alben anschmiegt, unterscheidet sich die Herangehensweise für dieses Album doch etwas. Denn das Studio funktionierte nicht nur als Aufnahmeort für bereits zu Ende geschriebenes Material, sondern die Aufnahmeumgebung war gleichzeitig auch zusätzliches Instrument und Inspirationspunkt und löste als Impuls neue Herangehensweisen und kreatives Umdenken aus. Und so führt die legendäre Postpunk-Band ihren Transformationsprozess fort, entwickelt sich hörbar weiter, aber nicht weiter weg von ihren Wurzeln als auf den letzten Scheiben. Es finden sich hier auch rückwärts laufende Linien, vermehrt auch Effekte, Tricks und Licks, die den look modernisieren und erneuern, aber nicht umwerfen, und subtil im Gesamtsound aufgehen mit addierten Drones und dezenten Synthieflächen. Der unverkennbare Wire-Moment, der die letzten Alben prägte, ist auch bei den 8 Tracks immer präsent, driftet aber auch schon mal weg wie bei dem schlagzeuglosen " Forward Position" und beweist auch hier wieder Affinitäten zu einer motorischen Space-Kraut-Attitüde. *Pink Flag