WOLFGANG TILLMANS – moon in earthlight (LP Vinyl)

BioVinyl RP Edition. Das Albumdebüt des durch seine Fotografie-Kunst zu weltweitem Ruhm und Ausstellungen in den wichtigsten Museen der Welt gelangte Tillmans ist eine Komposition der Vielfältigkeit, eine Collage aus Klängen, Feldaufnahmen, Worten, Studio-Jam-Sessions und Live-Aufnahmen, Stimme, Klanglandschaften und Instrumenten, die auf dem Weg dorthin hörbaren Raum zum Atmen bietet. Der erste "Kardio Loop" ist eine vokale Kallisthenik, die über "die Möglichkeit eines glücklichen Lebens" und/oder die propositionalen Eigenschaften ihrer semantischen Konstruktionen nachdenkt, begleitet von der Aufnahme eines Herzschlags aus einem Kardiogramm. Dieser Satz wird allmählich von einer Reihe orchestraler Synthesizerflächen begleitet, die sich zu einem Crescendo aufbauen, bevor uns die sanfte, wirbelnde Melodie von "Stonerella" auf eine karussellartige, melodische Pop-Instrumentalmusik mit perkussivem Klatschen von Kieselsteinen mitnimmt. Nicht zu wissen, wo das eine aufhört und das andere anfängt, ist Teil des Rätsels dieses Albums. Wir bewegen uns in und aus diesen akustischen Räumen, die mit der leichtesten, offenen Hand choreographiert werden, wo wir durch "Don't Kill It by Naming It" schweben können, bevor wir zu "Insanely Alive" tanzen, während wir über die inhärenten, zerbrechlichen Komplexitäten von Sprache und Sein nachdenken. Diese Rätselhaftigkeit rührt auch von der rauen Verletzlichkeit von Tillmans' Stimme her. Ob lyrisch verspielt oder introspektiv, sie gibt immer etwas her: intime Entfaltung wie in der überraschenden Interpretation von Simon & Garfunkels "El Condor Pasa" oder Formwandeln in "Can't Escape into Space" oder völlig nackt als roher materieller Ausdruck in "Kantine" und "Ocean Walk". Ob Tillmans Stimme oder belauschte Stimmen, eine Feldaufnahme oder eine poppige Synthesizermelodie - diese Klänge entziehen sich der Auflistung von Titeln und werden hörbar als einer von vielen in einem akustischen Raum zusammengehalten, der zu einem reflektierenden Zyklus wird, der sich im Laufe des Albums entwickelt. Deren akkumulativer Effekt (der an die Installationen des Künstlers erinnert), treibt die Einzigartigkeit jedes einzelnen Elements des Albums zu einem vollständigen, unkonsolidierten Ganzen. Wie ein Phänomen, das die Zeit markiert, ist Moon in Earthlight der Schatten und die Reflexion, dreiundfünfzig Minuten in der Zeit. *Fragile