ANIKA – change (CD)
Wundervolles Returnalbum von einer charismatischen Stimme und Persönlichkeit, die auch hier wieder in Ausdruck und Stimmfarbe am ehesten an Velvet Underground-Ikone Nico erinnert oder auch an Anne Clark bei elektronischeren Durch-Die Nacht-Gleitern wie "Freedom". Der mit ihrem Exploded View-Band-Partner Martin Thulin in den Berliner Klangbild Studios produzierte Zweitling der deutsch-britischen Wahlberlinerin Annika Henderson knüpft an den 11 Jahre zuvor gemeinsam mit Geoff Barrow (Portishead) und Beak aufgenommenen Kraut-Electronic-Klassiker an, auch was den Charakter der musikalischen EInbettungen anbelangt. Grandioses Live-Schlagzeug, wandernder Bass und für Akzente und mäandernde Landschaften sorgende analoge Synths oder auch Orgelklang verzaubern ebenso die Rezeptoren wie Anika´s Gesang auf dem mit Schärfe, Tiefe und NAchhaltigkeit ausgestatteten Album. Experimentellere Songs wie das psychedelische "Sand Witches", motorisch-krautige Masterpieces wie das umwerfende, an Laika erinnernde "Finger Pieces" oder der grandiose Tiefbodenflieger "Rights" könnten auch aus der Feder von Beak entstanden sein. Aber auch ein griffiger Umgang mit Refrains steht Anika im Umgang mit Retrosounds exzellent, wie das mit Thrill und Triphop-Mystizismus angereicherte "Critical" oder das retro-pop-verliebte Titelstück oder das sich mit Indie-Gitarre dem Horizont entgegen schrammelnde "Wait for Something" beweisen. *Invada