ARCADE FIRE – reflektor (CD, LP Vinyl)
Vinyl (LPx2) wird derzeit nachgefertigt – lieferbar sobald wieder verfügbar! Wie geht man an das Album einer Band heran, die auf allen 3 Alben ihrer Karriere voll überzeugen konnte und nun eine Art Zäsur unternimmt, die sich nicht wiederholen will, sich weiterentwickeln möchte, sich die Freiheit nimmt, mit einer neuen Ästhetik zu spielen und die sich dabei keinen Vorgaben von Plattenfirmen unterwirft? Das 4te Album sollte man weitestgehend in der Dunkelheit hören (Here comes the night time"), es ist für die Nachtstunden gemacht und man hört zum Teil, dass die Band der Begeisterung für das eklektizistische Werk und Schaffen von LCD Soundsystem, James Murphy (der das Album produzierte) und dem NY-Disco-Funk-Punk der frühen 80er nachkommt. Neben der Begeisterung für den Sound of NYC fällt auf, dass AF nach einer Ästhetik strebt, die alten Trademark mit neuen Ideen vereint, das geschieht über eine andere Art von Backingvocals, über vermehrten Mann-Frau-Wechselgesang, gerne auch -wie es sich für Kanadier gehört- englisch-französisch (wie z.B bei dem Titelstück) und dabei beziehen sie sich auch gerne auf Elemente der hierzulande unterschätzen französischen Rock bis Disco-Geschichte. Sie riskieren immer wieder eine überraschende Wendung im Song, agieren gerne auf dem Rücken eines groovigen Basslaufs, aber auch mit anders als bisher eingesetzten Streicherkaskaden und es gibt auch härtere Stücke zu hören, die nicht exotisch oder glitzerig wirken. Und auch wenn alte Fans das Album vielleicht erstmal oberflächlich gesehen als cheesy empfinden, das Album hat viel Tiefe und beweist Experimentierfreudigkeit, vielleicht mehr als alle anderen 3 Alben. Das textliche Konzept ist übrigens um den tragischen Mythos von Orpheus gestrickt, der seine Frau Eurydike aus der Unterwelt befreien will. *Mercury
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