BEAK – s/t (3) (CD, LP Vinyl)
Subtil erweitern sie ihr sonisches Spektrum auf einem Album, das abwechslungsreicher als die beiden Vorgänger ausgefallen ist. Beak sind Meister darin, Stimmungen aus kollektivem Zusammenspiel in wagemutige Tracks zu überführen, die entweder abstrakte Hypnosounds oder motorische, retrofutureske Kraut-Renditionen nutzen oder neuerdings auch mal mit Psychedelic und Folk jonglierende Songs sind. Die Neubesetzung des Trios um Geoff Barrow und Robert Plant-Bassist Billy Fuller mit Neuling Will Young an den Synthies und der Gitarre sorgt für keinen Abbruch bei der bewährten Arbeitsweise, denn weniger ist mehr. Ein metronomischer Puls, ein verhalltes Delay auf dem Bass und sequencerbasierte Analogika-Synthies preschen in minimalistische Klanglandschaften vor, die natürlich Can, Neu! und Silver Apples zitieren und doch immer überraschen. Der Opener "The Brazilian" ist eine kosmisch-progressive Odyssee durch den urbanen Dschungel. "Brean Down" kommt mit seinen Reverbs, Orgeln, Bassläufen und zyklischen Drumpattern wie ein Hit jenseits von Can. "Alle Sauvage" ist mit seinen 7 min. ein echter Minimal-Dancefloor-Brecher im Sternenzelt der 70er. Ein filigraner, melodischer Closer wie "When we fall" überrascht komplett mit seiner melancholischen Aura und erinnert an Radiohead. Einige Stilmittel haben sie geändert: dronige Flächen, komplexe Breaks, machineske Abstraktion und weirde Sounds mäandern und kulminieren in dominanter eingesetzten Grooves, in mehr Elektronika und mehr Gesang. *Invada