CLARK – iradelphic (CD)
Wer die rasante Entwicklung von Chris Clark über die letzten Jahre verfolgt hat, weiss um seine chameleonartige Fähigkeit, jedem Album einen besonderen Charakter zu verleihen. Nach den harten Technobeats des Vorgängers "Totem Flare" setzt Clark hier eher auf Entschleunigung. "Iradelphic" schleicht sich an wie ein Tiger und beisst einen mit seinen Melodien dann in den Hals. Zunächst empfindet man das Album als unaufdringlich, entdeckt aber schon beim 2. Durchlauf, wie intensiv und kohärent dieses Album funktioniert. Beste Basis für eine lange Freundschaft. Clark updated in manchen Tracks die melodiöse Ästhetik des IDM, immer wieder kommen verträumte Acousticitarrenklicks oder auch Piano zum Vorschein, das schmeckt nach Sonne und öfters nach Sehnsucht, transportiert postives Flair und perlt in schönen Kontrasten zu den elektronischen Sounds, am eindringlichsten bei den beiden Stücken "Open" und "Secret" mit Martina Topley-Bird an den Vocals. Und doch liegt etwas Unheimliches, Unangreifbares in der Luft, das man nicht fassen kann und das die Faszination dieses Albums mit bestimmt. Ein weiteres prima Puzzleteilchen im Werk von Clark, ideal für den Sommer und für den Kopfhörer. An verschiedenen Orten rund um den Globus unter Einsatz von traditionellen Instrumenten und Analogsynthesizern, wie auch modernster Cutting-Edge-Technologie aufgenommen. *Warp