DAFT PUNK – random access memories (CD)
Glitzeranzug angezogen, die Robocopmotorradhelme aufgesetzt und zurück unter der Spiegelkugel sind Thomas Bangalter und Guy Manel-de Homem-Christo mit einer Ode an den Hedonismus. Nach 8 Jahren sind die Erwartungen natürlich verdammt hoch an ein Duo, dass mit seinem ersten Album "Homework" Musikgeschichte geschrieben und den sogenannten French House oder French Electronica-Sound der späten 90er wesentlich mit geprägt hat und das Filter-House-Genre geprägt haben. Der wichtigste Fakt ist, dass Daft Punk hier so gut wie kein Sample benutzt haben, alles ist live eingespielt worden, auch die desöfteren auftauchende Gitarre von Nile Rodgers, einem alten Discopaten, der 1978 Le Freak von Chic produziert hat. Und natürlich haben alle möglichen Mucker aus allen möglichen Ecken mitgewirkt, von Chilly Gonzales über Panda Bear bis Julian Casablancas (Strokes) und an erster Stelle der legendäre Disco-Produzent Giorgio Moroder, dem Daft Punk mit einem 9-minütigenTrack huldigen, an dessen Anfang Moroder aus seiner Jugend erzählt. Das ist der eigentliche Höhepunkt des Albums neben dem von Pharell Williams eingesungenen "Get Lucky", das das Zeug zum Big Hit hat. Über den rest kann man streiten, discoaffine Hörer werden das Album lieben, die Rocker, denen "Da Funk" Ende der 90er den Weg auf den Dancefloor geöffnet hat, wohl eher die Nase rümpfen. Wie auch beim letzten Justice-Album ist Prog- und Softrock auch eine Komponente, die bei Daft Punk´s 4tem Album durchaus auch eine Rolle spielt. So wie Ende der 70er, als Disco und Progrock schonmal die eine oder andere Liaison eingingen. *Columbia