EELS – cautionary tales of mark oliver everett (CD, LP Vinyl)
2014er-Album. Die Leiden des nicht mehr jungen M. O. Everett. Künstlerische Reflektionen eines getriebenen Songwriter-Genies. In seiner Gesamtheit mutet es wie eine vertonte Sammlung biografischer Erzählungen an, eine Technik, die er auf früheren Werken nicht scheute und die dieses Werk intensivieren. Ein Songreigen von 13 Songs beim 13. Album, durchweg in Moll gefärbt und gehalten, atmet er das bittere Pathos eines Scott Walker bei dessen ersten Soloalben. Der zeitweilige ausgelassene Überschwang des letztjährigen Albums ist passé. Er weicht Streicherarrangaments, Trauerzügen von Bläsersätzen, einem antiquierten Klavier, das schon bessere Zeiten sah und dem dunklen Twang verstimmter Folkrockgitarren. Selbst seine Stimme scheint mit fragilerem Timbre diese tieftraurig-sarkastischen Erinnerungen zu rezitieren. Er zitiert sich selbst und der Titel warnt lakonisch davor, dieser seiner Geschichte nachzueifern. Es beginnt mit einem musikalischen Motiv, das auch das Ende bildet. Dazwischen schleicht sich der Folkrock von "Paralells" ein, der trübe, treibende Alternative-Country von "Where I`m from", die manische Reue von "Mistakes of my Youth" oder das drohende Gewitter von "Dead Reckoning". Ein Album, das jeden kommenden Frühling in herbstliche, kühle Farben taucht .*PIAS/COOP