IDLES – TANGK (indie-exklusiv pink) (CD, LP Vinyl)
Schnell offenbart sich, daß es sich um ein spezielles, etwas "anders geartetes" Album in der vier vergleichsweise rabiatere Vorgänger enthaltenden Diskographie der aus Bristol stammenden Band handelt. Die Trademarks sind auch hier omnipräsent und oft genug trümmern Idles auch hier nach vorne und Joe Talbot´s Stimme sitzt mit Rauheit obenauf. Aber es gibt hier noch eine andere Seite, eine clever inszenierte, im Ganzen kontemplativere, bisweilen auch halluzinogene, auf alle Fälle athmosphärische musikalische Seite, die nicht nur durch entsprechende lautmalerische und reduziertere Instrumenteneinsätze betont wird, sondern Talbot´s Stimme in einfühlsamerem Licht erstahlen lässt und eindrucksvoll beweist, dass er beileibe nicht nur ein Nöhler und Lamentierer mit Punkrock im Blut ist, sondern auch ein stimmlich vielfältiger Sänger auf der Suche nach Seelenheil. Das Album besitzt eine im Vergleich zu den Vorgängern andere Form von Kraft, die sich mit etwas Reinhören umso mehr entfaltet. Eindrucksvoller Minimalismus bei der Umsetzung prägt das Songwriting, das bei allen reduzierten Noiseleien als begleitfilm eine eindrucksvolle Dynamik entfaltet und sich mit seinen Grautönen gnadenlos in die Gehörgänge bohrt. Von Nigel Godrich (Radiohead, The Smile, Beck), Mark Bowen und Kenny Beats (Denzel Curry, Vince Staples, Benee) und der Band selbst co-produziert. "Tangk" - ausgesprochen "Tank" mit einem Hauch von "g" und einer lautmalerischen Anspielung auf den peitschenden Gitarrensound, den sich die Band als eine Art Siegel für das Leben in der Liebe vorstellte - ist tatsächlich ihr bisher ehrgeizigstes und eindrucksvollstes Album. Es enthält u.a. eine Kollaboration mit den LCD Soundsystem-Leuten James Murphy und Nancy Whang bei "Dancer". * Partisan
