JUNGSTÖTTER – s/t (CD, LP Vinyl)
Die Mäntel sind länger geworden, die Haut ist gestochen von morbiden Fantasien. Der Wagen, mit Samt ausgekleidet, nähert sich Abgrund um Abgrund.Nach seinem Ex-Bandkollegen P.A. Huelsenbeck kehrt hier auch der ebenfalls ursprünglich aus Landau stammende Fabian Altstötter zurück in die Manege, um auf seine Weise an die erfolgreiche Zeit mit Sizarr anzuknüpfen. In seiner Zeit in Berlin ist aus Altstötter ein Jungstötter geworden, der seine exaltierte wie feinfühlige Art des Gesangs (die in der Haltung und im Ausdruck bisweilen ein bisschen an Antony erinnert) in elegisch-melancholisches Indie-Pop-Songwriting mit einem gewissen New Wave-Appeal verpackt hat. Dabei wirkt er gereifter und erwachsener in seinen gesanglichen Erzählungen zu Klavier, knarzigem Bass, behendem Schlagzeug und mit düster-barockem, romantisch perlendem Songwriting zwischen Avantgarde- und Noir-Pop ohne zu viel Pomp anzuhäufen. Die Zartheit von Marc Hollis trifft auf die Schwere von Bad Seeds-Mörderballaden und die alptraumhaften Songlandschaften Scott Walkers. *PIAS