SIN FANG – spaceland (CD, LP Vinyl)
Auf seinem vierten Soloalbum lässt Sindri Már Sigfússon die analogen Wurzeln der Vorgänger hinter sich und driftet durchs "Spaceland": Ein elektrisiertes, Blinginfiziertes Popuniversum. Es ist unverkennbar Sin Fangs Interpretation von zeitgenössischem Pop und R&B: ein Sound, zu dem der Isländer kein Blatt vor den Mund nimmt, sich in Abgründe wirft und dabei auf Unterstützung von Gästen wie Jónsi, Sóley, Jófríður Ákadóttir (Pascal Pinon) und Farao zählen kann. 100% zeitgenössisch und zutiefst persönlich klingt dieser Electro-Pop-Entwurf, der trotz seiner Leichtigkeit näher am Dirty South liegt als am nördlichen Wendekreis: Aufgenommen zwischen L.A. und Reykjavík, wirken diese Songs wie Tagebucheinträge, die als Billboard-News verpackt sind. Das Album ist aber auch eine vertonte Selbsttherapie, die dank neuer (elektronischer) Produktionsansätze überraschend eingängig daherkommt. Düstere Geständnisse treffen auf elektrifizierte Leichtigkeit, auf Euphorie aus zischenden Hi-Hats und bogenförmigem Bassdruck. Ein Großteil der Texte ist entstanden, nachdem ich angefangen hatte, unter diesen Panikattacken zu leiden, erzählt der Isländer, der sich mit dem Titel auf seine Stimmung in jenen Tagen bezieht, als er das Gefühl hatte, die ganze Zeit über sterben zu müssen. *Morr