THE BURNING HELL – ghost palace (CD, LP Vinyl)

Die Kanadier haben schon Partyhymnen über die Apokalypse geschrieben, bevor die Apokalypse zur Party kam. Mit ihrem 10ten Album legt die Band die bisher fröhlichste Sammlung von Songs über den Tod vor, die im Verfall immer etwas zum Lächeln finden. Eine musikalisch hochabwechlungsreiche Reise zwischen mal bouncigem oder mal schrammeligen Indie-Pop, schräg-melodischem und tanzbarem Folk-Pop, Atari-Balkan-Art-Country ("Bottle of Chianti, Cheese and Charcuterie Board") und verwehter Piano-Folk-Balladerie ("Birds of Australia"), gerne gewürzt mit prägnanten Sounds und kleinen Experimenten und Details. Mathias Koms maximalistische Texte sind mit fluoreszierendem Textmarker unterstrichen, mit überraschenden Wendungen durch Popkultur, Tierleben, Geschichte, Architektur und Science Fiction. Pathos und Bathos wetteifern um die gleiche Zeit, das Erhabene schmiegt sich an das Triviale und enthüllt Momente des Humors und der Schönheit im Sumpf. "Ghost Palace" beschäftigt sich jedoch nicht direkt mit dem Ende der Welt. Stattdessen gehen die Lieder davon aus, dass das Ende unserer Zeit eine ausgemachte Sache ist, und konzentrieren sich stattdessen auf das, was wir zurücklassen könnten, wenn wir gehen, was überdauern könnte und welche Überraschungen inmitten der Überreste zu finden sein könnten. BBIsland