TIMBER TIMBRE – sincerely, future pollution (CD)
CD als Digipak. Auch dieses Mal wurden die Gewichtungen etwas verschoben, ohne dass sich prinzipiell etwas an diesem unglaublich intensiven Noir-Vibe geändert hätte. Aber sie heben jetzt ab mit ihrer Pappmaché-Rakete gen All. Der tänzelnde Blues wiegt dank aufgehobener Schwerkraft zwar bisweilen absichtlich herrlich schwülstig dank entsprechenden Orgelsounds, aber nicht zu schwer. Und vielleicht nicht ganz so dunkel wie auf den Vorgängeralben. Dank des vermehrten Einsatzes der Tastenklänge schimmert immer wieder ein kosmischer Lichtstrahl in das Cockpit. Im Weltraum Noir hängt neben dem stoischen Schlagzeug und dem grandiosen Bass aber immer auch die Gitarre, die nicht nur twangt, sondern auch mal verzerrt wird, aber auch zusätzliche Percussionelemente. Die Erweiterung des musikalischen Universums generiert neue Aspekte, das manchmal an Roy Orbison in der Regie von David Lynch denken lässt, manchmal auch so ein unterschwelliges Drive-Soundtrack-Feeling mit leichtem 80er-Neon-Geschmack im Kontext der tindersticks oder der Blick in eine perlend-psychedelisch-analoge Electronic-Welt der 70er mit Anleihen an French Disco. Aber wenn Taylor Kirk auf dem 4ten Album seine chillig-dunkle, Nick Cave nicht unähnliche Crooner-Stimme durch die Delay-geschwängerten Science Fiction-Kammerblues-Songs schwenkt, läuft es einem kalt den Rücken runter und man weiß, dass man auch weit weg von zuhause daheim ist. *City Slang