TSCHAIKA 21/16 – tante crystal auf crack am reck (CD)
Zwei Ur-Berliner Freaks brechen aus der Parallelwelt ihrer Band Rotor aus und wagen einen gelungenen, artistischen Balance-Akt auf einem schwingenden Drahtseil, gefertigt aus ungeraden Grooves, geschweisst mit fettem Druck. Ein mörderischer, bisweilen halsbrecherischer Akt an der Kante, ein elegantes wie klobiges Ereignis instrumentaler Art, angelegt zwischen angefrickeltem Noiserock und den moshigen Parts des Hardcore. Das Debutalbum der Schreckgespenster des Berliner Untergrunds trägt die Würze runtergetunter Gitarrenriffs mit fett wogenden Parts, gniddeligen Inserts und dem pushenden, kleinteilig-virtuos-wuchtigen Drumming mit ungeraden Taktungen (Erichs alte Luxus-Schaukel bekam mit einem 21/16tel Takt das Nummernschild verpasst ), die mit Witz, Können und einer unglaublichen Energie zu rührenden, sich um sich selbst drehenden, bisweilen klobigen Halsbrechern und Kniescheibenverdrehern mutieren. Voller Facetten und Kanten, eckig, klobig und zwischendurch wieder treibend auf den Punkt. Mit Killer-Stops und Mörder-Go´s und immer wieder memorablen Passagen, bei manchen Songs noch von 2 Bläsern ergänzt. Die Atmo ist wegen ihrem speziellen Sound und Können unvergleichlich und erhält durch die zwischengeschobenen Skits mit einer Art hörbarem Berlin-Sightseeing noch zusätzlich verschrobenen Charme. Schlagkräftige, dynamische Songgewitter mit deliziösen Tempo- und Intensitätswechseln, geboren aus dem virtuosen, fett-wuchtigen und geschmeidig ineinander greifenden Powerspiel der beiden Rotor-Schlingel, die hier in ähnlichen Gefilden wie Dyse unterwegs sind. Live eine Kanone. *Noisolution