WAR ON DRUGS – a deeper understanding (LP Vinyl)
3 Jahre können eine lange oder kurze Zeitspanne bedeuten, obwohl Zeit im Kanon der Band äußerst relativ zusehen ist: Songs die sich bis zu 13 min. erstrecken, entschleunigen und verändern die Wahrnehmung wie ein Song zu sein hat, wesentlich. Vielleicht gerade deswegen hat die Band aus Philadelphia seit 2008 mit ihrer Mischung aus Tradition und Moderne eine Nische besetzt und eine Weltkarriere gestartet: Mastermind Adam Granduciel liess 3 Jahre im Erfolg des Durchbruchalbums "Lost in the dream" verstreichen, um sich neu zu sortieren, an Ideen zu tüfteln, Studios zu besuchen, seine 6köpfige Band in den Entstehungsprozess zu integrieren und: Zeit zu finden. Die 12 min. des Herzstücks "Thinking of a Place" sind eine Tour de force" durch Modern Westcoast/ Classic Rock und Psychedelia mit epischem Gitarrensolo und relaxtem Finale. Mit ihrem 4ten Album ist der Band tatsächlich ein "American Epos" gelungen; die Songstrukturen sind elegant und episch; treiben an, spielen mit bekannter Instrumentierung, schaffen großes Pathos und sind nie eindimensional: ein vertracktes, spaciges Gitarrensolo hier, ein Break dort oder auch gerade nicht: "Holding on" ist mit seinen knapp 7 min. Emotionskino bei Springsteen nur ohne Refrain; "Strangest Things" gibt sich als grandios aufschwingende Ballade mit Neil Young-Solo. In jedem Song schwingt die Kunst der Band für große Spannungsbögen und entspannte Atmosphären mit: 10 Tracks über eine Spielzeit von über 70 min. Liegt ein Konzept zugrunde? Politische Untertöne sind hier allemal auszumachen. Ein musikalisches Statement, ein wirkliches Bandalbum und ein Beweis dafür wie modern Nostalgie klingen kann. Zum Glück keine Veränderung zum bewährten Trademarksound. *Atlantic
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