CHRIS IMLER – maschinen und tiere (CD, LP Vinyl)
Der anarchische One-Man-Electro-Einflüsterer befindet sich auf seinem rasanten 2ten Album im Keuzfeuer schnackelnder Beats zwischen EBM-Hölle und post-technoider und elektroider Himmelfahrt und bratzigen bis gekonnt plunkerndern, von Acid und 80s in die Kniekehle gestupsten Synthiesounds. Harte, kühle und gerechte Tracks, in denen die Echos der Clubkultur Teletennis spielen, serviert mit einer Haltung zum Punk, die "das Feuer bewahrt, statt die Asche anzubeten" (G.Mahler). Imler wechselt von der Achter- auf die Autobahn, er befindet sich im krawalligen Widerstands-Sprech-Gesangs-Modus, setzt dabei verstärkt auf Tendenzen zum Hypnotischen, Trackigen. Animalisch und maschinell reißt sein "Appeliere" mit, beim hervorragend groovenden "Soluzione" wagt er sich wie Alan Vega zu swingender Offbeat-Shaker-Peitsche aufs Parkett, um bei "Who stops clapping will be shot" die Diktatur des Floors auf dadaistisch-anarchische Weise zu unterstreichen. Er liefert "Fahrvergnügen" mit orientalisch anmutender, Hochstimmung und Bedrohlichkeit vereinender Bombastik und Kraftwerk´sche Kühle beim chromglänzenden "Küchenmesser" und reicht das leicht an den Brian Eno der späten Siebziger erinnernde schrägschöne "Richtige Stille kann niemand ertragen" an. Sein mit der Elektronik kunstvoll verschmolzenes ultrakommunikatives Schlagzeugspiel ist dabei ebenfalls spürbar. Wie es sich für einen Rock’n’Roll-Star gehört, ist seine Person integraler Bestandteil seines Werkes. *Staatsakt